Sehr geehrte Künstlerinnen und Künstler, liebe Ausstellungsmacher, verehrte Ehrengäste, sehr geehrte Damen und Herren,
als Bürgermeister der Glasstadt Zwiesel darf ich Sie im altehrwürdigen Klosterbau aus dem Jahre 1889, der ehem. Mädchenschule und jetzigen Kulturzentrum recht herzlich begrüßen.
++ Namentliche Begrüßung ++
Glas ist so alt, wie die Welt selbst. Und schon die Menschen der Jungsteinzeit machten sich den, durch Vulkane entstandenen Obsidian zu Nutze. Sie fertigten Waffen und Schmuck daraus. Über die Jahrtausende wurde Glas zu dem, was es heute ist: Einer der wichtigsten und vielseitigsten Werkstoffe, die es gibt. In der Zeitung „Die Welt“ habe ich jüngst einen Artikel gelesen, der Glas als einen der Top-Werkstoffe der Zukunft beschreibt. Extrem hart, dabei flexibel und intelligent. Die Zukunftsvision ist dabei, Energie spendende Solarzellen in Straßen einzubauen oder Fensterscheiben so herzustellen, dass sie stimmungsaufhellende Lichtanteile ins Gebäude befördern. Glas als Antidepressivum. Eine schöne Vorstellung.
Als Mann der Technik ist meine Herangehensweise an das Thema zunächst natürlich auch eher eine wissenschaftliche. Mich begeistert, wie eben schon angesprochen, was die modernen Forschungen zu Tage fördern. Glas widersteht Blitz und Hagel, Brücken werden aus Glas gebaut und auch erste tragfähige Wände aus Glas werden bereits gefertigt. In Zukunft, so scheint es, wird es für den gar nicht mehr so zerbrechlichen Werkstoff keine Grenzen mehr geben.
Doch Glas ermöglicht noch so viel mehr, wie wir heute wieder auf eindrucksvolle Art und Weise gezeigt bekommen. „Kunst kommt von Können“, lautet ein geflügeltes Wort. Und wir können uns heute alle von der Richtigkeit überzeugen. In den richtigen Händen können daraus beeindruckende Kunstwerke geformt werden.
Es ist längst kein Geheimnis mehr: Die Zwieseler Glastage zählen zu den bedeutendsten künstlerischen Glaspräsentationen in Deutschland. Das ist sowohl in Fachkreisen unbestritten als auch bei den zahllosen Besuchern, die in den vergangenen 27 Jahren gestaunt und eingekauft haben. Es ist der Verdienst des Agenda Arbeitskreises Glas mit seinen ehrenamtlichen Mitgliedern, die mit tatkräftiger Unterstützung der Stadt Zwiesel, Jahr für Jahr für begeisternde Glaskunstpräsentationen und ein höchst attraktives Rahmenprogramm in der Glasstadt sorgen. Dafür darf ich Ihnen als Bürgermeister aber auch ganz persönlich meine Anerkennung, meinen Respekt und allerhöchsten Dank aussprechen.
Eigentlich waren sich beim 25-jährigen Jubiläum vor zwei Jahren alle Beteiligten einig, dass eine Steigerung an Qualität und Attraktivität kaum noch möglich sein würde. Heute muss ich sagen: Das war ein Irrtum. Es ist immer wieder noch einmal eine Steigerung möglich. Was wir in diesem Jahr wieder zu sehen bekommen ist erneut sensationell!
Ich bin fasziniert und begeistert von der künstlerischen Vielfalt in Form, Farbe, Materialmix und Technik. Die Exponate strahlen eine Anmut und Perfektion aus, die niemanden kalt lassen können.
Mehr als 100 Glaskünstlerinnen und Glaskünstler aus dem Zwieseler Winkel sowie Aussteller aus 16 Ländern präsentieren einen Querschnitt ihres Schaffens. In drei Räumen über zwei Etagen gibt es dabei mehr als 150 Ausstellungsstücke zu bestaunen. Diese internationale Glaskunstausstellung mit der Sonderschau „Glasschmuck-Fantasien“ ist das Herzstück der Glastage. Das erst vor kurzem eröffnete Kulturzentrum ist dabei wie geschaffen für diese exquisite Präsentation hochwertiger Glaskunst-Objekte.
Ich wiederhole mich gerne: Zusammen mit der Glasnacht und einem hochkarätigen Rahmenprogramm ist die Glaskunstausstellung mit seiner Sonderschau ein Ereignis von internationaler Bedeutung. Auch im Namen der Damen und Herren des Stadtrates möchte ich allen Verantwortlichen und Helfern noch einmal ganz herzlich für das Engagement danken.
„Fein Glas und gut Holz – sind Zwiesels Stolz“
heißt der der Leitspruch der Stadt. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass er auch in Zukunft Bestand hat.
In diesem Sinne wünsche ich der Glaskunstausstellung den gewünschten und verdienten Erfolg und freue mich im Namen aller Zwieselerinnen und Zwieseler auf einen spannenden und abwechslungsreichen Veranstaltungsreigen.
--- ES GILT DAS GESPROCHENE WORT ---